Helikopterflug Holuhraun Februar 2015


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Von Anfang an verfolgen wir den Ausbruch der Holuhraun Spalte im Internet.
Offiziell jetzt Nornahrauneruption nördlich vom Bárðarbunga.
So oft es geht klicken, wir auf die Webcams und schauen, ob sich etwas
Neues getan hat.
Immer auch in der Hoffnung, dass der Ausbruch wenigstens bis in
den Februar anhält.
Denn dann sind wir wieder in Island und können einen Traum verwirklichen:
Einmal einen Ausbruch live vor Ort erleben.
Am 11. Februar 2015 war es endlich soweit!
Auf geht`s zur Nornahrauneruption!



Schon am Montag, den 9.Febr. haben wir nachgefragt und die Auskunft erhalten,
dass am Mittwoch (11.2.2015) die Chancen für einen Flug zur Ausbruchsstelle
am größten sind.
Da sind wir sehr gespannt, denn während unseres Telefonats mit der Company
gab es in Südisland Windböen in Orkanstärke.
Am Dienstag Abend dann der Anruf - zu viel Wind!
Der Flug kann nicht stattfinden.
Was für eine Enttäuschung, aber Sicherheit geht vor.
Aber es gab noch die Option, dass wir noch einmal am Mittwoch früh miteinander
telefonieren.
Vielleicht gibt es noch die Chance.




Die halbe Nacht keinen Schlaf gefunden und der Wind drückte noch immer gegen das Haus.
Das kann doch nicht wahr sein! So lange darauf gehofft und nun das.
8:30 am nächsten Morgen - das Telefon klingelt!
"Good news - We can fly!"
Das Wetter hatte sich einigermaßen beruhigt. Aber so ganz hatte sich der Wind
noch nicht gelegt.
Egal - Hauptsache, wir können fliegen!
Der Start war um 11:00 Uhr angesetzt. Wir waren 10:30 Uhr am Inlandsflughafen
von Reykjavik.
Und der Wind hatte wieder kräftig zugelegt.



Die Adresse führte uns zu:

Anzeige:

Norðurflug Helicopter Service
Building 313
Reykjavik Domestic Airport
101 Reykjavik
Tel: (+354) 562-2500

info@norduflug.is



And a big thank you to Reynir who has everything super organized!

Anzeige:

Fjallasport.is
www.fjallasport.is
Tel. 003546184444

Fjallasport ehf.
Viðarhöfða 6
110 Reykjavík



Jetzt wurde es spannend. Wir können doch nicht bei solchen Wetterbedingungen fliegen?
Jedenfalls wurde der Helikopter zum Betanken vorgefahren.



Nun wurde uns ein wenig mulmig. Wie soll ein Helikopter bei diesen
Wetterverhältnissen überhaupt fliegen können?
Das kann doch nur die Küstenwache.
Und genau darin liegt das Geheimnis, warum der Flug trotzdem angesetzt wurde.
Diesen Helikopter hat auch die Küstenwache im Einsatz.
Es ist ein AS365N Dauphin ausgerüstet mit zwei Motoren.
Und nur der kann heute diesem Wetter trotzen.



Jetzt ging es los.
Von unserem Piloten Snorri wurden wir in die Tour eingewiesen.
Vor allem das Verhalten bei Gasalarm war ihm wichtig.
Snorri war trotzdem ganz ruhig und machte ein paar kleine Späßchen.
Jetzt wußten wir, dieser Flug wird gut und sicher!



Jetzt galt es!
Wir betraten das Flugfeld und als hätte jemand den Lüfter ausgeschaltet - der Wind war fast weg!



Die Instrumententafel für uns verwirrend.



Der Schneepflug war eben noch einmal im Einsatz.



Der Wind hatte sich zwar gelegt, aber die tiefhängenden Wolken waren noch da.



Jetzt ging es endlich los.
Der Helikopter hob ab und flog nach einem Bogen über die nördlich von Reykjavik
vorgelagerten Insel Grótta.



Die kleine Insel Þerney vor Mosfellsbær, nordöstlich von Reykjavik.
Dahinter die Berge der Esja.



Mosfellsbær



Bis jetzt sind wir nur unterhalb einer dichten Wolkenschicht geflogen.
Dann endlich zeigt sich voraus der Himmel freundlicher.



Unter uns eine riesige Schneefläche.



Aber die Freude auf gute Sicht legte sich bald. Eine dicke Wolkenschicht lag über dem Hochland.
Dazu gab es wieder einige stärkere Winböen.



Wie ein Wunder - je näher wir unserem Ziel kommen, umso besser wurden
die Wetterverhältnisse.



Und dann!!
Nach einer Stunde Flug sehen wir in der Ferne zum ersten mal eine Rauchwolke.
Wir haben Holuhraun erreicht und wie es aussieht ist der Himmel frei!
Deutlich ist das Lavafeld zu erkennen.





Irgendwo da hinten ist Askja.
Der dunkle Bereich auf der rechten Seite ist der Randbereich vom
frischen Lavafeld.



Immer näher kommen wir der Ausbruchsstelle.
Nun noch einmal die Video- und Fotokamera überprüfen, ob auch alles richtig eingestellt ist.

Bloß jetzt keinen Fehler machen!



Vor uns liegt diese gewaltige Lavafläche, die wir bislang nur von schematischen
Darstellungen ais dem Internet her kennen.



Und dann waren wir schon ganz nah dran.
Jetzt konnte man schon ein bißchen Rot von der Lava erkennen.
Wie nahe werden wir wohl herankommen?



Dann war es soweit! Zum ersten mal konnten wir die Lava sehen
wie sie sprudelt und kocht.



Jetzt erkennen wir schon ganz deutlich Einzelheiten.





Das war der erste spannende Blick in die Spalte und der war schon aufregend.
Snorri machte das ganz fair und brachte jede Seite abwechselnd in eine
gute Fotoposition.
Zuerst war die rechte Seite dran. Wir blicken jetzt Richtung Askja.



Im Hintergrund ist die Erhebung der Askja zu erkennen.



Jetzt flog der Heli eine Schleife über das Lavafeld.





Deutlich erkennt man die Fließrichtung der Lava.



Jetzt auf der sonnenzugewandten Position.



Stück für Stück nähert sich der Hubschrauber dem Krater an.
Turbulenzen waren kaum vorhanden.



Wir befinden uns jetzt direkt am unteren Teil des Kraters.



Und dann waren wir richtig nahe am Krater.
Wir hatten die kochende Lava direkt unter uns.



Wie in einem großen Kochtopf stiegen immer wieder große Blasen auf.



An zwei Stellen wird permanent flüssige Lava an die Oberfläche gedrückt.



Unser Pilot steuerte den Heli langsam um den Krater herum.
So bekamen wir immer neue faszinierende Ansichten.



Die Gaswolke treibt nach Osten. Das ermöglicht uns, von der West- und
Südseite ohne die Sonne von vorn zu haben, in den Krater zu blicken.









Dann flog Snorri erneut eine Schleife über das Lavafeld.


Nach der Schleife fliegen wir uns dem Krater von Osten her an.







Hier stellt sich die Frage, wie heiß die Lava hier wohl noch ist?
Wir werden die Antwort später erfahren.



Interessant, wie solche Lavaberge inmitten des Lavafeldes entstehen können?



An manchen Stellen stieg viel Gas aus dem Lavafeld auf.



Dann erneut ein Anflug für unsere Seite.





Die Gaswolke driftete in die entgegengesetzte Richtung.



Somit war der Blick auf die fließende Lava ziemlich frei.







Unermüdlich wird neue Lava an die Oberfläche gedrückt.
Man kann gut erkennen, wie sie in einer langen Rinne ins
Lavafeld abfließt und verschwindet.



Auf der Nordseite (links) gut zu sehen, wie stark die Flanken vor der
inneren Hitze isolieren.
Der Schnee ist nicht weggetaut.
Auf der Südseite hat das die Sonne übernommen.





Monatelang im Internet beobachtet, im Fernsehen ein paar spärliche Aufnahmen
gesehen und einige Drohnen machten sehr beeindruckende Bilder.
Jetzt sind wir selber vor Ort und haben auch noch solch ein Wetterglück für
spannende Einblicke!



Daran kann man sich einfach nicht satt sehen!



Der Heli entfernte sich wieder, damit er eine Wendeschleife fliegen kann.



Am Ende der Abflussrinne teilt sich der Lavastrom in zwei Stränge.



Erste erkennbare Schwefelablagerungen auf dem Lavafeld.





Erneuter Anflug für die rechte Seite im Hubschrauber.







Wieder ein grandioser Blick in den Krater.





Nach einer erneuten Schleife der letzte Anflug.
Insgesamt wurde jede Seite 4 x in eine Fotoposition gebracht.
Wir nähern uns dem Krater erneut von nordosten her.



Der Heli fliegt jetzt gegen die Sonne. Das erschwert das Bildermachen sehr,
zumal die Seitenscheibe des Helis jetzt jeden Kratzer offen legt.





Ganz langsam schiebt sich der Heli immer an der Nordflanke entlang.



So nahe, dass man durch die Gaswolke die sprudelde Lavafontäne erkennen kann.





Meter für Meter erreichen wir wider die südwestliche Spitze des Kraters.



Noch einmal ganz nah an der Spitze entlang und draufhalten so oft es geht!







Langsam entfernen wir uns mehr und mehr vom Krater.



Zum Abschluss flog Snorri noch bis ans östliche Ende des Lavafeldes, das inzwischen
eine Größe von 85 Quadratkilometer erreicht hat.



Irgendwo unter uns befindet sich die F910 Austurleið.
Dort fanden wir auch Jeep-Spuren, die von der Live Übertragung
"
Good Morning Amerika" zwei Tage zuvor stammten.



Über dem Lavafeld bekam der Helikopter die Auswirkungen der aufsteigenden Hitze
aber deutlich zu spüren.
Es rappelte gewaltig und es fühlte sich so an, als gäbe es starke Windstöße.
Gleichzeitig stieg die Temperatur im Inneren des Hubschraubers so an,
dass wir alle in unseren dicken Jacken anfingen zu schwitzen.
Bislang lag die Außentemperatur bei -18°C.
Nun haben wir die Naturgewalt auch spüren können.

Noch einmal ging es neben dem Lavafeld zurück und mit einem letzten Blick
auf den Vulkan, begannen wir mit dem Rückflug.





Den Krater haben wir hinter uns gelassen.
Unter uns, vom Schnee bedeckt, die Piste der Gæsavatnaleið.
Rechts im Hintergrund, von Wolken verhangen, der Vulkan Trölladyngja.



Noch völlig beeindruckt von dem, was wir in der letzten halben Stunde
gesehen haben, ging es mit reduzierter Geschwindigkeit
zurück nach Reykjavik.



So identifizieren wir auf Höhe des Bláfell die Hvita, die vom
Hvítárvatn zum Gullfoss fließt.



Auch jetzt wurde jede Wolkenlücke genutzt, um noch Fotos zu machen.
Dieses Foto war dann doch etwas Besonderes.
Wir blicken auf Haukadalur.



Und sehen beim genauen Betrachten den Geysir Strokkur bei der Arbeit.



Dann weiter die Straße 35 entlang.
Zur besseren Orientierung.
(Für eine Vergrößerung bitte auf das Bild klicken)



Der Alpavatn.
Rechts davon verläuft die 37.



Dahinter der 391 m hohe langstreckte Tafelvulkan Vörðufell.
Davor fließt die Hvítá.
Links von Berg verläuft die Straße 31.
Vor der Flussüberquerung der Ort Laugarás.
Am Horizont könnte man bei guter Sicht die Hekla sehen.



Wir überfliegen den Þingvallavatn.


Ein Geothermalkraftwerk Nesjavallavir beliefert Reykjavik mit Warmwasser.



Der kleine Krater Eldborg am þingvallavatn.



Dann haben wir Reykjavik wieder erreicht.
Ein unvergessliches Erlebnis geht dem Ende zu!
Daran werden wir uns noch sehr lange erinnern!






Perlan ist nicht weit vom Flugfeld entfernt.





A big thank you to our pilot Snorri!! A great experience!



Hier noch ein paar Fakten zum Flug.
Die reine Flugzeit beträgt 2:45 Std.
Wir legten in dieser Zeit eine Distanz (hin und zurück) von 583 km zurück.

Die max. Fflughöhe betrug 3356 m.
Maximale Geschwindigkeit: 364 km/h
Aufenthalt am Krater selber: 20 min.
Zurückgelegte Strecke am Krater: 41 km

Vielen Dank an Tom von
www.ourfootprints.de

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