Eishöhle am Hofsjökull
Für eine optimale Darstellung, bitte zum Vergrößern auf die Bilder klicken.
Start der Tour zur Eishöhle am Blágnípujökull (Hofsjökull)
ist am Gullfoss.
Hier treffen wir uns mit weiteren Fahrzeugen, um die Fahrt
zum Gletscher abzusichern.
Das Thermometer zeigt -15C.
Wir fahren die Kjölur nach Norden.
Es weht ein scharfer Wind aus Ost und er treibt immer wieder
dunkle Wolken in unsere Richtung.
Es zeigen sich erste polare Stratosphärenwolken (Perlmuttwolken)
am Himmel.
Unser erster Halt ist an den Hütten der Kerlingarfjöll.
Der Bereich um das Restaurant herum ist geschlossen.
Lediglich das 2016 neu erbaute Haus nebenan ist offen.
Lange halten wir uns nicht auf, denn wir wissen nicht,
wie weit der Weg bis zur Eishöhle noch ist.
Es geht wieder ein Stück zurück, biegen dann am Wegweiser
Richtung Setrið rechts weg und umfahren die Kerlingarfjöll
in nördlicher Richtung.
Über dem Gipfel des Loðmundur sehen wir erneut Perlmuttwolken.
Wir befinden uns jetzt zwischen der Kerlingarfjöll im
Süden und dem Hofsjökull im Norden.
Unser Ziel ist der Blágnypujökull, einem Gletscher des Hofsjökull.
Da wir diese Strecke das erste mal fahren, suchen wir vorsichtig
eine sicheren Weg.
Da es keinen GPS-Track gibt müssen wir entscheiden, welche
Route wir nehemen.
Wir entscheiden uns, mehr an der östlich gelegenen Bergkette
Brattalda entlang zu fahren, um nicht in stark verzweigten Flussarme
der Jökulkvisl, die sich nordwestlich von uns befinden, zu geraten.
Aber es dauert aber auch hier nicht lange, bis das erste Fahrzeug stecken bleibt.
Ein paar hundert Meter weiter, erwischt es auch uns.
Mit Hilfe der anderen Fahrzeuge können wir uns auch
wieder befreien.
Es war einer von diesen mit Schnee bedeckten Wasserläufen,
denen wir eigentlich ausweichen wollten.
Wir befinden uns jetzt zwischen dem Berg Brattalda auf
unserer linken- und dem Gebirgszug Klofafell auf der rechten Seite.
Um nicht erneut einzubrechen, wird so weit am Hang auf
unserer rechten Seite gefahren, wie nur möglich.
Vor uns liegt das Ziel - der Blágnypujökull,
eine Gletscherzunge auf der Westseite des Hofsjökull.
Knappe 3 Stunden haben wir für die 13 km ab
Kerlingarfjöll gebraucht.
Weiter geht es nicht. Jetzt müssen wir nur noch
die Höhle finden.
Etwas besorgt geht der Blick nach Süden. Von dort
kommt eine ziemlich dunkle Wetterfront auf uns zu.
Wir steigen einen kleinen Hügel hinauf.
Von hier sieht man auch gut die gefahrene Strecke.
Das der Blick hinüber zur Felsformation Blágnípa.
Direkt vor uns zeigt sich eine offene Stelle im Eis.
Eine kurze Inspektion zeigt-wir haben den Höhleneingang gefunden!
Es sind gerade einmal ca. 30 m bis zum Eingang.
Es geht einen Abhang hinunter.
Der Eingang ist eine größere Spalte im Eis und kein
Auslauf für Schmelzwasser.
Wir betreten eine faszinierende Eiswelt.
Je tiefer man in den Hohlraum kommt, umso stärker
nimmt man Schwefelgeruch wahr.
Dann staunen wir nicht schlecht.
An einer Stelle scheint ein unglaublich farbiges Licht durch das Eis.
Da haben wir wohl richtig Glück gehabt, dass draußen
noch die Sonne scheint.
Ohne die Sonnenstrahlen wäre uns das verborgen geblieben.
Ab und zu gibt das Eis über uns den Blick zum Himmel frei.
Noch gibt es Tageslicht.
Der Weg, den wir gekommen sind.
Es geht hinab in den dunkleren Teil der Höhle.
Hier gibt es nur noch wenig Tageslicht.
Gut, dass wir an Taschenlampen gedacht haben.
Es ist ganz still.
Noch nicht einmal ein Knacken vom Eis ist zu hören.
Ein gewaltiger Eiszapfen.
Hier unten ist der Schwefelgeruch sehr intensiv und wir wissen,
dass es nicht ungefährlich ist.
Wir sollten uns hier nicht zu lange aufhalten.
Auf dem Rückweg bestaunen wir noch einmal die kleinen
Naturwunder.
Als wir die Höhle wieder verlassen, sehen wir gerade noch die Sonne,
wie sie hinter den Wolken verschwindet.
Eigentlich wollen wir vermeiden, dass wir für die Rückfahrt,
die gleiche, beschwerliche, Strecke nehmen.
Wir versuchen einen neuen Weg zu finden.
Nachdem das erste Fahrzeug den Test bestanden hat,
folgen die anderen.
Unser Ziel ist die andere Gletscherseite.
Und tatsächlich ist der Rückweg auf dieser Seite
viel angenehmer.
Wir erreichen nach 177 km und 6:45 h wieder
den Gullfoss.
Einen Tag nach unserem Besuch, erlauben die
zuständigen Behörden den Zugang zur Höhle
nur noch mit Gasmessgeräten!
Achtung!
Es besteht die Möglichkeit, dass sich hohe
Gaskonzentrastionen im Inneren der Höhle bilden.
Diese Gaskonzentrationen können Lebensgefährlich sein!