Rampestreken
Der Morgen erwartet uns mit blauen Himmel.
Es ist Ende Mai und wir befinden uns am Ufer
der Rauma in Åndalsnes.
Vor uns liegt eine Wanderung zum Aussichtspunkt Rampestreken.
Unsere Hütte befindet sich direkt gegenüber vom Berg, den wir
besteigen wollen.
Und wir können den Rampestreken sogar von hier aus sehen.
Aber was ist das?
Wir entdecken Laufstege an der Felswand.
Soll das etwa der Weg zur Rampestreken sein?
Kann nicht sein - und ist er auch nicht!
Wir machen uns auf den Weg nach Åndalsnes und
parken das Auto auf dem Parkplatz vor dem Kulturhaus.
Von hier aus sind es nur ein paar Meter bis zum Startpunkt
am Romdalsvegen.
An der Übersichtskarte können wir uns die Wanderroute noch einmal
ansehen und wo wir uns gerade befinden.
Nach einem kleinen Anstieg, stehen wir vor diesem Wegweiser,
auf dem steht, dass es tatsächlich nur 2 km sind.
2 km sind ja nicht weit, aber die Route hat es in sich.
Immerhin liegt die Steigung bei durchnittlich 27%.
Die ersten Meter absolvieren wir ohne große Anstrengung
über eine Eisenrampe.
Auf dem Weg nach oben hat man ab und zu einen
freien Blick auf die Stadt.
Man erkennt das Norsk Tindesenter am Hafen.
Nach ca. 130 m macht die Rampe eine 180° Wendung.
Nach weiteren 100 m endet der Abschnitt mit den Eisenplatten.
Und wieder gibt es eine Lücke zwischen den Bäumen.
Wir schauen auf Åndalsnes und dem Romsdalfjord.
Es folgt ein 50 m langer Abschnitt, der über Waldboden führt.
Danach beginnt ein zweiter Eisenpalttenweg.
Oben angekommen, hat man den Aussichtspunkt Nebba erreicht.
Auf einer Höhe von 95 m gibt es erneut einen Ausblick auf
den nördlichen Stadteil von Åndalsnes und dem Isfjord.
Hier enden auch die Eisenplatten und es geht
über Baumwurzeln und staubigen Waldboden.
Kurz nach dem folgenden Anstieg erkennen wir
etwas zwischen den Baumstämmen.
Eine Hütte taucht auf.
Grindbygget ist ein schöner Pausenplatz.
Wir befinden uns jetzt auf 111 m und haben die
ersten 600 m hinter uns gelassen.
Auf einer kleinen Lichtung gibt es einen freien Blick
in Richtung Isterdalen.
Unter uns die Rauma und im Vordergrund die E136.
Und weiter geht es über Baumwurzeln.
Nach 80 m Anstieg über Stock und Stein kommt ein Abzweig
zu einer Rundtour.
Wir folgen weiter den roten Markierungen.
150 m Höhe geschafft.
Wir sind ganz schön ausgepumpt.
Waren doch die letzten Meter ziemlich steil.
Vor uns taucht eine Steintreppe auf.
Ein schönes steiles Stück des Weges.
Wir als ungeübte Bergwanderer haben jetzt schon
brennende Oberschenkel, doch es geht steinig weiter.
Nach Steinen folgen wieder Wurzeln.
Ein Hinweis, der uns Hoffnung macht!
Allerdings entpuppt sich das als Höhenangaben.
200 m haben wir geschafft und noch 300 m liegen
vor uns.
Und erneut eine Steintreppe.
... und noch eine!
Wir haben die 300 m Höhenmarke erreicht.
Immer noch 200 Höhenmeter vor uns.
Nach 1,5 km eine Pause.
Andersmyra-ein Platz in 360 m Höhe.
... und wieder Stufen!
Aber wenn dann sich die Baumreihen wieder
etwas lichten und man wieder einen freien
Blick hat, vergisst man sehr schnell die Anstrengungen.
Nach jeder Steigung denkt man, es müsste doch bald
soweit sein!
Dann aber wieder die Ernüchterung.
Dann endlich - Rampestreken in Sicht!
Wenn auch die Plattform noch sehr weit weg erscheint,
so hat ihr Anblick doch für einen Motivationsschub gesorgt.
Der Blick zurück.
Nehmen wir das Fernglas - na ja, dann sind wir ja gleich oben!
Aber es sind noch anstrengende 180 Meter bis zum Ziel.
Das letzte Teilstück ist nicht nur anstrengend,
sondern bieten auch einen traumhaften Ausblicke.
Hier Richtung Trollstigen.
Oder Richtung Romsdalfjord.
Dieser Teil kostet ein klein wenig Überwindung.
Es folgen noch einmal einige Treppenstufen.
Ein toller Anstieg auf 500 m Höhe.
Die letzten Meter sind schon beeindruckend!
Ein Geländer zur Hangseite gibt es nicht.
Es folgt eine Stahltreppe.
Kurz vor dem Ziel gibt es noch einmal
etliche Steinstufen zu bewältigen.
Wer möchte ...
Dann endlich!
Nach einem letzten unwegsamen Teilstück, taucht die Plattform auf.
Nach genau 2 Stunden haben wir das Ziel erreicht.
Etwas Mut braucht man schon, wenn man
ganz vorn stehen möchte.
Aber dafür gibt es eine phantastische
Aussicht und ein Kribbeln
in der Magengegend.
Der Romsdalfjord
Åndalsnes mit dem Isfjord.
Blick in das Isterdalen an dessen Ende sich der Trollstigen befindet.
Wer möchte, kann gerne mit nach vorn laufen.
Der Aufstieg hat es in sich.
Wer aber die Anstrengungen in Kauf nimmt,
wird mit einer phantastischen Aussicht belohnt.
Und wer möchte, kann den Weg über den
Bergkamm Mjölvafjellet, zum 1320 m hohen
Berggipfel Blånebba und weiter bis ins Venjedal
laufen.